Kinderbetreuung – Wie ihr als Familie durch die Unterstützung eines Au-pairs profitieren könnt

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by Nadine Rautenstrauch

Was ist der Sinn und Zweck eines Au-pair Aufenthaltes?

Die Verbindung mit einem Au-pair stellt ein attraktives Win-Win Verhältnis dar.

Deine Familie und du profitiert im lastenreichen Alltag auf vielfältige Weise. Es sind zwei Hände, zwei Augen, zwei Ohren, zwei Beine und vor
allem ein erwachsener Kopf mehr im Team, der sich darum kümmert und sorgt, dass der Alltag rund läuft. Das perfekte Backup eben!

Ein Au-pair ist in der Regel eine junge Person,
die zum einen eine kulturelle Erfahrung, zum anderen ihre Sprachkenntnisse und ihren Lebenslauf aufpeppen möchte. Denn gibt es einen besseren Weg eine Sprache zu erlernen, als direkt in sie einzutauchen und sie aktiv mit Muttersprachlern anzuwenden?

Wie kann ein Au-pair euch im Familienalltag unterstützen?

Ein Au-pair kann dich umfangreich unterstützen. Je nach Familienalltag hilft ein Au-pair beim Anziehen der Kinder, bereitet Frühstück oder Pausenbrote zu, holt dein Kind vom Kindergarten ab und spielt mit ihm, bis du von der Arbeit nach Hause kommst, kümmert sich an festgelegten Abenden um die Zubereitung des Abendessens, unterstützt bei leichter Hausarbeit, wie staubsaugen und Wäsche zusammenlegen. Hilft älteren Kindern bei den Hausaufgaben, besucht einen Kurs mit deinem Kleinkind.

Au-pairs sind perfekte Babysitter*in und Bezugsperson für deine Kinder in einem. Sie entlasten in Stresssituationen, unterstützen bei Familienevents (Hochzeiten, Geburtstage), achten darauf, dass die Kinder abends in die Schlafanzüge kommen und so weiter und so fort. Ganz individuell anpassbar an die Bedürfnisse eures Alltags.

Ein Au-pair verschafft dir eine Dosis Freiheit und Unabhängigkeit! Unabhängigkeit von den Großeltern. Unabhängigkeit vom Partner/Partnerin. Freiheit, dir einfach mal Zeit für dich zu gönnen. Und sei es nur die eine Stunde Yoga am Freitagabend oder die kleine Auszeit am Nachmittag, wenn du mal eine Erkältung hast und etwas Ruhe brauchst.

Gibt es Voraussetzungen, um ein Au-pair aufzunehmen?

Die wohl wichtigste Voraussetzung, um ein Au-pair aufzunehmen, ist Offenheit und entspannte Unvoreingenommenheit.

Geht am besten als Familie in euch und überlegt, ob ihr freudigen Herzens einen jungen Menschen in eurer Mitte aufnehmen möchtet. Teilt eure eventuellen Bedenken bestenfalls mit jemandem, der bereits Au-pair Erfahrung hat.

Habt ihr Lust auf einen kulturellen Austausch? Könnt ihr diesen Austausch als Bereicherung sehen und genießen? Welche Herkunftsländer kommen für euch infrage? Zu welchem Land habt ihr einen besonderen Bezug? Wie lange soll das Au-pair bei euch bleiben? 6 Monate oder 12 Monate?

Räumliche Verhältnisse. Ein Au-pair bekommt bei euch ein eigenes möbliertes und abschließbares Zimmer und ist in euren Haushalt integriert.

In Deutschland darf ein Au-pair bei Einreise (bzw. Visumantrag) nicht älter als 26 Jahre sein. Dies ist bei der Auswahl euer Kandidat*in zu beachten.

Merke: Ein Au-pair aus dem EU-Ausland darf maximal 24 Monate bei euch bleiben. Ein Au-pair, dass von außerhalb der EU stammt, maximal 12 Monate.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Die Kosten belaufen sich aktuell (Stand 2024) auf 280 € Taschengeld monatlich. Diese müsst ihr dem Au-pair per Dauerauftrag auf ein deutsches Bankkonto überweisen. Weiterhin ist es üblich, das Au-pair mit 70 € monatlich zu unterstützen, sofern es einen Sprachkurs besucht.

Das Au-pair genießt freie Kost und Logis. Das heißt, ihr habt zu Hause und im Restaurant eine Esser*in mehr und dementsprechend etwas höhere Ausgaben.

Bereits zur Visabeantragung müsst ihr als Gasteltern eine Krankenversicherung und eine Unfallversicherung für die Dauer des Aufenthaltszeitraums beantragen. Bei uns beläuft sich dieser Beitrag auf 39 € monatlich. Die Kosten können je nach ausgewähltem Tarif höher, oder auch niedriger sein.

Die Kosten für den Hin- und Rückflug nach Deutschland und später wieder zurück ins Heimatland trägt das Au-pair selbst.

Tipp: Um eine Entscheidung in finanzieller Hinsicht zu treffen, empfehle ich ein Gespräch mit deiner Steuerberater*in, da die Kosten für Kinderbetreuung in der Regel steuerlich absetzbar sind.

Wie ist es so, gemeinsam unter einem Dach zu wohnen?

Ich persönlich empfinde das Zusammenleben mit einem Au-pair zu 80 % entlastend und Horizont-erweiternd. Man schließt Freundschaft mit einem fremden Menschen aus einem anderen Kulturkreis und heißt ihn vorbehaltlos als Familienmitglied für den Aufenthaltszeitraum willkommen.

Beginnt man die Zusammenarbeit mit dieser Einstellung, gibt es keine Trennung in „Au-pair“
und den „Rest der Familie“ und ein harmonisches Miteinander kann gelingen.

Der Austausch mit einem Au-pair aus dem Ausland ist besonders für die Kinder äußerst bereichernd. Meine Kinder lernten so unter anderem früh, dass man auch mit Koriander, Sesamöl, Kimchi, Kreuzkümmel, Chili-Paste und Buchweizennudeln kochen kann und gewöhnten sich neben der Benutzung von Messer und Gabel ganz nebenbei auch daran, mit Essstäbchen zu essen, da wir uns als Familie für die Arbeit mit Au-pairs aus Asien entschieden haben.

All diese Erfahrungen hätten sie ohne unsere Au-pairs wohl zumindest nicht in so jungen Jahren gemacht.

Die restlichen 20 % sind offen gesagt anstrengend. Unter anderem der organisatorische Teil, wenn sich Zeiten ändern und der Arbeitsplan angepasst und abgestimmt werden muss. Oder auch in Situationen, in denen man als Au-pair Elternteil gefragt ist.

Wichtig: Das Au-pair befindet sich im Ausland und darf auf eure Unterstützung und Begleitung zählen, in Alltagssituationen genauso, als, auch wenn es zum Arzt muss oder insbesondere direkt nach der Anreise beispielsweise zur städtischen Anmeldung.

Nützliche Tipps, um durchzustarten

Wer sucht, der findet!

Es gibt diverse Portale und Agenturen, über die man ein passendes Au-pair finden kann. Wir haben bereits mehrere Au-pairs über www. aupairworld.com gefunden und sind daher mit der Plattform sehr zufrieden.

Das Au-pair Zimmer

Vor Anreise empfehle ich das Au-pair Zimmer mit folgenden Möbeln und Gegenständen einzurichten:

  • Bett inkl. Bettzeug und einer Wärmflasche für kalte Nächte
  • Schreibtisch mit Schreibtischstuhl, Papierkorb und Schreibtischlampe
  • Platz zum Aufbewahren von Kleidung sowie einen Spiegel und einen Föhn für die Haare
  • Ein Bücherregal
  • Einen Wasserkocher (wenn sich das Au-pair abends einen heißen Tee oder eine Wärmflasche zubereiten möchte, ist es für alle schön, wenn es nicht mehr in euren Wohnbereich laufen muss)
  • Solltet ihr kein eigenes Badezimmer für das Au-pair in eurer Wohnung haben, ist es ratsam eine kleine Ecke oder Schublade für das Au-pair einzurichten, in der es seine Hygieneartikel aufbewahren kann.
  • Handtücher sollten frei zugänglich aufbewahrt werden
  • Sonnenschutz an den Fenstern und die Möglichkeit, das Fenster für die Nacht abzudunkeln

Tipp: Sendet eurem Au-pair ein Foto von seinem Zimmer vor Anreise. Es wird sich freuen, vorab sein zukünftiges Zimmer zu sehen und zu wissen, dass es gut und sauber untergebracht sein wird. Auch ist es ratsam dem Au-pair mitzuteilen, dass es keine Bettwäsche oder Handtücher in den Koffer packen muss. Die Reise sollte aus praktischen Gründen mit nur einem Koffer möglich sein!

Au-pair & Urlaub

Bleibt das Au-pair 12 Monate bei euch, hat es rechtlichen Anspruch auf 28 Tage Urlaub. Plant diesen soweit möglich vor Arbeitsantritt eures Au-pairs.

Überlegt euch, wann es für euch als Familie am besten verträglich ist, auf die Au-pair, Unterstützung zu verzichten und schlagt diese Zeiträume vor. Wenn ihr euch geeinigt habt, könnt ihr dies in der Anlage zum Vertrag festhalten.

Falls ihr das Au-pair in euren eigenen Urlaub zur Unterstützung mit den Kindern mitnehmen wollt, gilt dieser Zeitraum für das Au-pair als reguläre Arbeitszeit.

Feste Arbeitszeiten

Haltet euch an die täglichen Arbeitszeiten von 5 Stunden und eineinhalb freie Tage pro Woche.

Dazu ist es hilfreich, sich einmal die Arbeit zu machen und einen festen Arbeitsplan pro Wochentag zu erstellen. Dies gibt beiden Parteien Freiheit und Sicherheit.

Natürlich kommt es vor, dass man spontan an einem Tag mehr Hilfe oder weniger benötigt. Dies kann man wie in jeder Familie üblich mit dem Au-pair kommunizieren und ähnlich wie bei einer Stempeluhr in der Arbeit mit einem schriftlichen Plus/Minus Zeitkonto festhalten.

So ist allen geholfen und das Au-pair weiß das verlässliche und faire Arbeitsverhältnis im Gegenzug mit Zuverlässigkeit, Vertrauen und Einsatz zu schätzen.

Noch Fragen?

Ich erinnere mich noch gut daran, als wir uns vor nun bereits 8 Jahren für unser erstes Au-pair entschieden hatten. Seither haben wir unsere Familie stetig durch jährlichen Au-pairzuwachs erweitert, vieles gelernt und einiges verbessert.

Ein Au-pair aufzunehmen, ist kein Selbstläufer. Es erfordert gegenseitigen Einsatz und aufeinander Zugehen. Je besser man sich vorbereitet, umso leichter kann der gemeinsame Start gelingen.

➡️ Ich stehe gerne als persönliche Ansprechpartnerin zum Austausch oder individueller Begleitung bereit.

Kontaktiere mich per E-Mail unter kontakt@nadine-rautenstrauch.de oder sende mir auch gerne eine WhatsApp Nachricht unter 0171-1821645.

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Nadine Rautenstrauch.

Hey, I am Nadine, and I specialize in bridging the cultural and administrative gaps, particularly for individuals or family members who may find themselves in Germany without proficiency in the German language.

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