Jede Mutter sollte eine Feministin sein!

Von Nadine Rautenstrauch

Von Nadine Rautenstrauch

Jede Mutter sollte eine Feministin sein!

„Jede Mutter sollte eine Feministin sein!“, Nadine, was meinst du denn damit?

Willst du jetzt etwa provozieren? Haha, nö, provozieren möchte ich dich nicht, gerne etwas wachrütteln und einen Samen neues Bewusstsein sähen vielleicht. Ob du ihn dann aufgehen lässt, bleibt selbstverständlich dir selbst überlassen.  

Hast du dich schon mal gefragt, was passieren würde, wenn sich jede Mutter bewusster darüber würde, welche besondere feministische Vorbildfunktion sie als Mama für künftige Generationen hat? Würde sich dann nicht echt viel verändern? 

Stell dir vor, du würdest nicht im Hamsterrad des Mamalebens einfach fleißig weiter strampeln, wie Frau es halt schon immer getan hat, sondern du bist dir dabei bewusst, welches Vorbild du für andere Frauen und vor allem für deine Kinder abgegeben möchtest. 

Du gehst als positives Vorbild deinen Kindern voran und inspirierst damit andere Frauen und Mütter es dir gleichzutun und trägst damit zu Fortschritt und Veränderung in Richtung Geschlechtergerechtigkeit bei. Denn seien wir mal ehrlich. Wir sind als Mütter Teil der Bewegung. Wir haben die Zukunft unserer Töchter mit in der Hand. 

Womit fängst du an?

Als Frau und Mutter fängt alles bei dir und in deinem Kopf an. Feministisch zu denken beginnt damit, sich seines Wertes, als Frau bewusst zu sein und auch die Herausforderungen vor denen du als Mutter im Alltag stehst im Kontext der Jahrtausende alten von Männern geschaffenen Systemen zu erkennen und nicht wegzuleugnen. Es bedeutet zu dir selbst, als Frau zu stehen. 

Im zweiten Schritt bedeutet es nach deinen weiblichen/feministischen Interessen zu handeln und sie nicht mit deinen eigenen Füßen zu treten. Reicht es doch schon, wenn dies andere tun. 

Wofür entscheidest du dich?

Ein wunderbar anschauliches Beispiel dafür sind für mich immer wieder politische Wahlentscheidungen. 

Ich habe oft den Eindruck, viele Wählerinnen beschäftigen sich nicht damit, welche Partei am besten die Interessen von Frauen vertreten. Und ich spreche nun nicht von einigen US-amerikanischen Wählerinnen, die mit Trump damals einen offen frauenfeindlichen Kandidaten unterstützten, sondern von uns selbst, unseren Müttern, Freundinnen und Schwestern hier in Deutschland.

Oft scheinen wir einfach das zu wählen, was der männliche Partner wählt – denn der wird es schon wissen – oder manch eine lässt sich vom FreundInnen-Stammtischtalk, angeheizt durch Falschnachrichten, die im Netz kursieren und besonders Kandidatinnen betreffen, verunsichern und läuft einfach mal in die gleiche Richtung mit.

Bei der Generation meiner Eltern wurde ich oft schon Zeugin von immer noch kategorischer Abwertung weiblicher Politikerinnen, und einer Tendenz dazu, halt das zu wählen, was die Familie eben bereits seit Generationen wählt. 

In einem von der CSU geprägten Bundesland und demnach auch selbige wählend geprägter Männergenerationen, wuchs ich selbst auch unter der männlichen Familienvorgabe auf, „die Familie wählt konservativ“. Punkt. 

Aus fehlendem politischem Interesse und sicher auch politischer Bildung habe ich mich als junge frisch wahlberechtigte Frau viel zu lange auch nicht mit irgendwelchen Wahlprogramminhalten beschäftigt, sondern habe mein Häkchen mehr oder weniger gemäß den vertrauensvollen Empfehlungen meines Vaters oder Partners folgend gesetzt. 

Erst als ich selbst Mutter wurde und es nicht mehr nur um meine Person ging, sondern auch darum, wie ich mir wünschte, dass meine Tochter in unserem Land groß werden und unter welchen Bedingungen sie selbst mal Mutter werden sollte, fing ich an mir Gedanken darüberzumachen, ob die Partei, die ich aus purer Gewohnheit wählte, denn wirklich meine auch weiblichen Interessen vertrat? 

„Mir wurde plötzlich bewusst, dass ich mit meiner weiblichen Stimme die Verantwortung trage, auch eine feministische Wahlentscheidung zu treffen.“

Ach du meine Güte, dachte ich bei mir, als ich zum ersten Mal einen Wahl-O-Mat benutze, um herauszufinden, welche der Parteien meiner politischen Position am nächsten kam.  

„Du kannst als Mama etwas verändern, deine Stimme hat Gewicht.“ 

Träume nicht nur im stillen Oberkämmerlein feministisch, sondern versuche es dir und deinen Kindern auch praktisch vorzuleben. 

Vorbild „er-leben“ – Achte auf die Märchen, die du dir und deinen Kindern erzählst

Jedes Kind muss die Freiheit haben dürfen, jede Verhaltensform und jeden persönlichen Ausdruck zu leben. 

Wenn mein zuckersüßer Sohn sich glitzernde Einhornsticker auf seine Brotdose wünscht, dann soll er sie haben. „Schminke ist nur für Frauen“, meinte kürzlich meine Tochter mit strengem Blick auf ihren jüngeren Bruder, der auch mal ein bisschen Puder auf sein Stupsnäschen gepinselt haben wollte. Liebevoll korrigierte ich, „mein Schatz, der Puder ist für alle da!“ Und puderte neben dem strahlenden Bruder auch gleich den überraschten Papa mit. 

Viel zu häufig schieben wir unsere Kinder immer noch in Geschlechterschubladen und belasten sie mit beschränkenden Kommentaren, während wir Ihnen Geschlechter Stereotypen vorleben. 

Besonders optisch eindrücklich ist für mich das starre Bild vom rosa oder blauen Baby. 

Ein Baby ist doch bitte schön einfach „nur“ ein Baby. Es ist nicht rosa oder blau. Wenn schon, ist es bunt. Eine Seele, die in einen menschlichen Körper geboren wurde, um sich darin zu entfalten.  

Pass mal auf und höre hin, welche Geschichten und Märchen du dir und deinen Kindern erzählst. 

Hast du dich schon mal gefragt in welcher zeitlichen Realität, die Märchen der Gebrüder Grimm geschrieben wurden? Nicht? Dann halt dich fest. Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm lebten wischen 1785-1863 und hatten der damaligen Zeit entsprechend ein klar nicht feministisches Weltbild. Also so gar nicht. 

Sie schrieben Klischees, die wir immer noch gerne und Pflicht-beflissen lehrend von einer Generation an die nächste weiter reichen. Auch ich stand gierig in den Startlöchern und wartete, bis meine Kinder wohl endlich so weit wären, dass ich Ihnen die schönen Märchen meiner Kindheit vorlesen könnte. 

Zum Glück kam es nicht dazu. Über die Zeit habe ich mir nämlich angewöhnt, bewusster hinzuhören und hinzulesen.

Was ist die Handlung? Wer spielt die Hauptrolle? Wer erlebt die Abenteuer? Ist für meine Tochter ein Vorbild dabei und was nimmt mein Sohn aus der Erzählung mit? Und das allerwichtigste, von wem und wann ist der Text geschrieben worden? 

So leid es mir tut, traditionelle Märchen sind bei mir durchs Raster gefallen. Schreck, lass nach, dachte ich. Laut Gebrüder Grimm kommen nur sittsam und brave Mädchen weiter, befindet sich besondere Schuld meist bei garstigen Frauen, der bösen Stiefmutter oder gar der bösen Hexe, müssen Prinzessinnen hübsch sein und gerettet werden wollen. Von wem? Vom mutigen Prinzen natürlich, der sie zur Frau nehmen darf – ohne sie zu fragen, versteht sich, er hat sie ja schließlich erobert. Und die Abenteurer in den Märchen? Vorwiegend männliche Helden sind’s, die etwas erleben dürfen und daran wachsen. 

Der Prinz auf der Erbse

In der Märchenbuchbeschreibung für „Der Prinz auf der Erbse“, des Autorenduos Karrie Fransman und Jonathan Plackett ist es so zusammen gefasst: 

„Märchen sind oft die ersten Geschichten, die Kindern erzählt werden. Sie sind voller Magie, aber auch voller Klischees. Sie teilen die Welt in Gut und Böse und prägen unsere Vorstellung, wie Mädchen und Jungen sein sollen, von klein auf. Karrie und Jonathan haben sich beim Lesen der Märchen darüber geärgert, wie veraltet die Bilder sind, die wir unseren Kindern mitgeben, und wollten herausfinden, was passiert, wenn Rapunzel einen Bart herunterlässt und Dornröschen von einer Prinzessin erlöst wird. Die Wirkung ist verblüffend: All unsere Vorurteile, Zuschreibungen und Stereotypen liegen gestochen klar vor uns.“

Meine verstaubten Märchenbücher sind dank Karrie und Jonathan nun aus sämtlichen Regalen in eine Erinnerungsbox geflogen und haben im Jahr 2022 Platz gemacht für den „Prinz auf der Erbse“. 

Für die Kinder tönt diese umgekrempelte Version der Märchen so selbstverständlich, wie einst für dich und mich. Und sie entfalten ihre positive Wirkung. Sind prägend. In uns, den erwachsenen Lesern, den Mamas und Papas wirken sie nach und helfen ganz verkrustete Glaubensschichten nach und nach abfallen zu lassen. 

Und das tut gut! Ein wohltuender, lange überfälliger Perspektivwechsel. 

„Jede Mutter sollte eine Feministin sein“

Findest du nicht?

Stärke dich selbst!

Deine Nadine

Nadine Rautenstrauch.

Nadine Rautenstrauch.

Hallo, ich bin Online-Coachin für Mütter. Meine Spezialität ist es Müttern den Rücken zu stärken, indem wir gemeinsam Lösungen und Träume lebendig werden lassen.

Nadine Rautenstrauch mit Au-Pair aus Taiwan.

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